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Foto: Marco Dziallas










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Platz für Fußgänger! Der Neustädter Markt in Dresden.
Was macht ihn schutzwürdig und erhaltenswert?“

Tagung am 5. November 2021 im Haus der Kirche – Dreikönigskirche, Dresden-Neustadt veranstaltet von der Initiative Neustädter Freiheit in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und dem Stadtmuseum Dresden, gefördert durch das Stadtbezirksamt Dresden-Neustadt.

Tagungsbericht

Mehr als siebzig Teilnehmer fanden sich im Festsaal der Dreikönigskirche ein. Ausgezeichneter Service vonseiten des Hauses der Kirche und der Einsatz von Aktiven der Initiative Neustädter Freiheit ermöglichten die Präsenzveranstaltung trotz pandemiebedingter Erschwernisse. Dank Spenden konnten die Teilnehmer den Tag hindurch gratis verpflegt werden. Mitglieder der Initiative moderierten die Vorträge. (Programm)

Der 2019 entschiedene städtebauliche und freiraumplanerische Ideenwettbewerb zur künftigen Entwicklung des Königsufers und Neustädter Marktes in Dresden-Neustadt stieß unter Dresdnern auf lebhaftes Interesse und förderte divergierende Zielvorstellungen für den Neustädter Markt zutage: partielle Überbauung der heutigen Platzfläche in Annäherung an die kleinräumige Struktur, die dort bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und nachfolgenden m Neustädter Markt „zurückzustellen“, die Platzanlage instand zu setzen und Varianten für deren „freiraumplanerische Qualifizierung“ erarbeiten zu lassen. Unterdessen prüfte das für die Erfassung von Kulturdenkmalen zuständige Landesamt für Denkmalpflege Sachsen die Schutzwürdigkeit des Neustädter Marktes, was Ende Mai 2021 zur Eintragung des Ensembles in die Liste der Kulturdenkmale in Sachsen führte.

Als Beitrag zur sachlichen Beurteilung der historischen Qualitäten des Neustädter Marktes und um Grundlagen für dessen denkmalgerechte Weiterentwicklung beizusteuern, organisierte die Initiative Neustädter Freiheit in Kooperation m it dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und dem Stadtmuseum Dresden eine öffentliche Vortragsveranstaltung.

Die Tagung am 5. November 2021 bot der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in Forschungen zur jüngeren Geschichte des Neustädter Marktes, führte Besonderheiten des Ensembles vor Augen und bot Gelegenheit, sich über Gründe für dessen Schutzwürdigkeit zu informieren.
Eingeleitet wurde das Programm durch die Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden Annekatrin Klepsch mit einem inhaltsreichen Grußwort, das den Stellenwert des Gebietes um den Goldenen Reiter für die Stadt Dresden verdeutlichte und die anstehenden Schritte zu dessen weiterer Entwicklung umriss.

Foto: Marco Dziallas

Der Sächsische Landeskonservator und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen Alf Furkert schuf die Grundlage für die folgenden ausschnitthaften Betrachtungen zur Geschichte und Spezifik des Neustädter Marktes, indem er dessen Unterschutzstellung eingehend begründete.

Wie sehr dieser exponierte Ort die Kreativität von Architekten und Städtebauern schon früher befeuert hat, demonstrierte Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung am Stadtmuseum Dresden. Mit einer Reihe von unvollendeten (und glücklicherweise unausgeführt gebliebenen) Entwürfen für den Neustädter Brückenkopf der Augustusbrücke bot sie Einblick in ihre laufende Forschung zur Geschichte des Königsufers. Konkret wurde es danach mit dem Beitrag des Bauhistorikers Martin Neubacher, der seit Längerem im Rahmen der Gruppe ostmodern.org zu Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne in der DDR forscht. Er machte auf städtebauliche, architektonische und baukonstruktive Besonderheiten bis hin zu wenig bekannten Elementen der bildkünstlerischen Ausstattung des Ensembles Hauptstraße – Neustädter Markt aufmerksam.

Der renommierte Kameramann Ernst Hirsch führte Ausschnitte aus einem seiner Werke vor, dem Fernsehfilm des DEFA-Studios für Trickfilm in Dresden, der das Ensemble Hauptstraße - Neustädter Markt im Jahr der Eröffnung 1979 zeigt: unübersehbar, für wie wesentlich damals die Verknüpfung historischer Grundzüge und Elemente des Gebietes mit einem ausgesprochen modernen Nutzungsprogramm und den neuesten Entwicklungen des seriellen Bauens erachtet wurde. Der ursprünglich vorgesehene Vortrag von Stephanie Jäger über die Landschaftsarchitektur des Ensembles Hauptstraße-Neustädter Markt wird hoffentlich 2022 stattfinden können.

Ersatzweise wies Erika Schmidt, Professorin für Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege im Ruhestand, anhand von Bildmaterial, das Mitglieder der Initiative Neustädter Freiheit zusammengetragen haben, auf Qualitäten des begrünten Freiraums hin. Antje Kirsch, Sozialwissen-schaftlerin, demonstrierte in ihrem Vortrag über die Brunnen von Friedrich Kracht auf dem Neustädter Markt die Beziehungen zwischen dem bildkünstlerischen Schaffen und den singulären Brunnenplastiken des Künstlers, wobei sie aus ihrer Forschung über dessen Leben und Werk und aus dem Archiv der „Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau“ schöpfte.

Der „Blick über den Tellerrand“ war zunächst auf Fußgängerbereiche in der DDR gerichtet, die der freischaffende Landschaftsarchitekt Dr. Peter Fibich in einer erhellenden Auswahl präsentierte. Bei aller grundlegenden programmatischen Gemeinsamkeit weisen sie beachtenswerte Differenzen im gestalterischen Detail auf. Auch beim Blick in den Westen der Bundesrepublik, den der im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland tätige Kunsthistoriker Dr. Martin Bredenbeck beisteuerte, zeigten sich Gemeinsamkeiten. An seinen Beispielen fiel auf, dass Fußgängerbereiche mit vorrangig landschaftsarchitektonischer Struktur und Ausstattung offenbar besonders nachhaltig funktionieren und als gestalteter Stadtraum respektiert werden.

Anregend für die beim Neustädter Markt anstehende Aufgabe, das Kulturdenkmal freiraumplanerisch zu qualifizieren, war der Beitrag von Dr. Georg Frank. Als Leiter des Dezernats Praktische Denkmalpflege im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege begleitete er fachlich die unlängst realisierte Anpassung des Boulevards in Luckenwalde an geänderte Nutzungsanforderungen.


Martin Bredenbeck, Bernhard Sterra, Alexander Heber, Claudia Quiring, Eva Jähnigen, Ulla Wacker Foto: Marco Dziallas


Eine abschließende Gesprächsrunde galt der Frage, was mit dem Neustädter Markt denn nun geschehen soll oder schon auf den Weg gebracht wurde. Die Beigeordnete für Umwelt und Kommunalwirtschaft der Landeshauptstadt Dresden Eva Jähnigen informierte, auch im Hinblick auf Aktivitäten im Bereich Stadtentwicklung und Mobilität, unter anderem über vorbereitende Schritte zur Restaurierung der Kracht-Brunnen und die Arbeit an Prüfaufträgen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Bereich Königsufer / Neustädter Markt. Dessen freiraumplanerische Qualifizierung sei im Zusammenhang damit zu sehen, dass Dresden zur klimaneutralen Stadt entwickelt werden soll. Die Umweltbürgermeisterin wies auf die Mitverantwortung des Freistaates hin, dessen Eigentum der zum städtebaulichen Ensemble gehörige kleine Platz neben dem Volkskunstmuseum mit dem schon lange defekten Keramikbrunnen ist. Und sie rief eindringlich auf, alle möglichen Formen der Bürgerbeteiligung zu nutzen, diese auch immer wieder einzufordern.

Das betonte gleichermaßen Ulla Wacker. Sie ist Mitglied im Stadtbezirksbeirat Dresden-Neustadt und hatte im Preisgericht des Ideenwettbewerbs mitgewirkt. Dr. Bernhard Sterra, Abteilungsleiter Denkmalschutz/Denkmalpflege im Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, sprach wesentliche Anliegen an, die sich aus dem Denkmalstatus des Neustädter Marktes ergeben. Er deutete aber auch mögliche Zugeständnisse zugunsten anderer öffentlicher Belange an.

Alexander Heber, freischaffender Architekt mit Entwurfsbüro direkt am Neustädter Markt, der schon seit 2017 für eine Aufwertung des Platzes eintrat und die Initiative Neustädter Freiheit mit begründete, brachte zur Sprache, dass der hohe Anteil von Wohnbevölkerung und die soziale Mischung der Anwohnerschaft eine besondere Qualität darstellen. Dies gilt genauso für die Tatsache, dass der Platz unterschiedlichste Nutzungsmöglichkeiten und Gelegenheit zum Aufenthalt auch ohne Konsumzwang bietet.

Ulla Wacker stimmte ihm zu und ergänzte, der Tendenz, den öffentlichen Raum zu „verregeln“, solle entgegengetreten werden. Auf die Frage seitens der Moderatorin Frau Dr. Claudia Quiring nach Empfehlungen für das weitere Vorgehen empfahl der auswärtige Gast Dr. Bredenbeck aufgrund seiner Kenntnis der im Vortrag geschilderten vergleichbaren Fälle, vor allem detailliertes Wissen über das zu erhaltende Kulturdenkmal zusammenzutragen und publik zu machen.

Dadurch fühlen sich die Veranstalter der Tagung in ihrem Anliegen bestätigt. Sie planen, die Tagungsbeiträge zu veröffentlichen und weitere Vortragsveranstaltungen zu organisieren, bei denen es um die Geschichte des Ensembles aus den 1970er Jahren und um Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten gehen soll.
Programmgemäß kam am Abend des 5. November noch eine Anzahl von Unermüdlichen bei sprudelnden Getränken und lebhaften Gesprächen am Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt zusammen.

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Tagung am 5. November 2021 im Haus der Kirche – Dreikönigskirche, Dresden-Neustadt veranstaltet von der Initiative Neustädter Freiheit in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und dem Stadtmuseum Dresden, gefördert durch das Stadtbezirksamt Dresden-Neustadt.
Mehr als siebzig Teilnehmer fanden sich im Festsaal der Dreikönigskirche ein. Ausgezeichneter Service vonseiten des Hauses der Kirche und der Einsatz von Aktiven der Initiative Neustädter Freiheit ermöglichten die Präsenzveranstaltung trotz pandemiebedingter Erschwernisse. Dank Spenden konnten die Teilnehmer den Tag hindurch gratis verpflegt werden. Mitglieder der Initiative moderierten die Vorträge.
(Programm)
Der 2019 entschiedene städtebauliche und freiraumplanerische Ideenwettbewerb zur künftigen Entwicklung des Königsufers und Neustädter Marktes in Dresden-Neustadt stieß unter Dresdnern auf lebhaftes Interesse und förderte divergierende Zielvorstellungen für den Neustädter Markt zutage: partielle Überbauung der heutigen Platzfläche in Annäherung an die kleinräumige Struktur, die dort bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und nachfolgenden Gebäudeabrissen bestanden hatte, versus Erhaltung des jetzigen, in den 1970er Jahren geschaffenen städtebaulichen Ensembles und Stärkung seiner Wirkung als Grünanlage. Der Dresdner Stadtrat beschloss 2020 aufgrund des Wettbewerbsergebnisses, die in den preisgekrönten Entwürfen vorgeschlagene Bebauung auf dem Neustädter Markt „zurückzustellen“, die Platzanlage instand zu setzen und Varianten für deren „freiraumplanerische Qualifizierung“ erarbeiten zu lassen. Unterdessen prüfte das für die Erfassung von Kulturdenkmalen zuständige Landesamt für Denkmalpflege Sachsen die Schutzwürdigkeit des Neustädter Marktes, was Ende Mai 2021 zur Eintragung des Ensembles in die Liste der Kulturdenkmale in Sachsen führte.
Als Beitrag zur sachlichen Beurteilung der historischen Qualitäten des Neustädter Marktes und um Grundlagen für dessen denkmalgerechte Weiterentwicklung beizusteuern, organisierte die Initiative Neustädter Freiheit in Kooperation m it dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und dem Stadtmuseum Dresden eine öffentliche Vortragsveranstaltung.
Die Tagung am 5. November 2021 bot der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in Forschungen zur jüngeren Geschichte des Neustädter Marktes, führte Besonderheiten des Ensembles vor Augen und bot Gelegenheit, sich über Gründe für dessen Schutzwürdigkeit zu informieren.
Eingeleitet wurde das Programm durch die Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden Annekatrin Klepsch mit einem inhaltsreichen Grußwort, das den Stellenwert des Gebietes um den Goldenen Reiter für die Stadt Dresden verdeutlichte und die anstehenden Schritte zu dessen weiterer Entwicklung umriss. Der Sächsische Landeskonservator und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen Alf Furkert schuf die Grundlage für die folgenden ausschnitthaften Betrachtungen zur Geschichte und Spezifik des Neustädter Marktes, indem er dessen Unterschutzstellung eingehend begründete.
Wie sehr dieser exponierte Ort die Kreativität von Architekten und Städtebauern schon früher befeuert hat, demonstrierte Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung am Stadtmuseum Dresden. Mit einer Reihe von unvollendeten (und glücklicherweise unausgeführt gebliebenen) Entwürfen für den Neustädter Brückenkopf der Augustusbrücke bot sie Einblick in ihre laufende Forschung zur Geschichte des Königsufers. Konkret wurde es danach mit dem Beitrag des Bauhistorikers Martin Neubacher, der seit Längerem im Rahmen der Gruppe ostmodern.org zu Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne in der DDR forscht. Er machte auf städtebauliche, architektonische und baukonstruktive Besonderheiten bis hin zu wenig bekannten Elementen der bildkünstlerischen Ausstattung des Ensembles Hauptstraße – Neustädter Markt aufmerksam.
Der renommierte Kameramann Ernst Hirsch führte Ausschnitte aus einem seiner Werke vor, dem Fernsehfilm des DEFA-Studios für Trickfilm in Dresden, der das Ensemble Hauptstraße - Neustädter Markt im Jahr der Eröffnung 1979 zeigt: unübersehbar, für wie wesentlich damals die Verknüpfung historischer Grundzüge und Elemente des Gebietes mit einem ausgesprochen modernen Nutzungsprogramm und den neuesten Entwicklungen des seriellen Bauens erachtet wurde. Der ursprünglich vorgesehene Vortrag von Stephanie Jäger über die Landschaftsarchitektur des Ensembles Hauptstraße-Neustädter Markt wird hoffentlich 2022 stattfinden können.
Ersatzweise wies Erika Schmidt, Professorin für Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege im Ruhestand, anhand von Bildmaterial, das Mitglieder der Initiative Neustädter Freiheit zusammengetragen haben, auf Qualitäten des begrünten Freiraums hin. Antje Kirsch, Sozialwissen-schaftlerin, demonstrierte in ihrem Vortrag über die Brunnen von Friedrich Kracht auf dem Neustädter Markt die Beziehungen zwischen dem bildkünstlerischen Schaffen und den singulären Brunnenplastiken des Künstlers, wobei sie aus ihrer Forschung über dessen Leben und Werk und aus dem Archiv der „Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau“ schöpfte.
Der „Blick über den Tellerrand“ war zunächst auf Fußgängerbereiche in der DDR gerichtet, die der freischaffende Landschaftsarchitekt Dr. Peter Fibich in einer erhellenden Auswahl präsentierte. Bei aller grundlegenden programmatischen Gemeinsamkeit weisen sie beachtenswerte Differenzen im gestalterischen Detail auf. Auch beim Blick in den Westen der Bundesrepublik, den der im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland tätige Kunsthistoriker Dr. Martin Bredenbeck beisteuerte, zeigten sich Gemeinsamkeiten. An seinen Beispielen fiel auf, dass Fußgängerbereiche mit vorrangig landschaftsarchitektonischer Struktur und Ausstattung offenbar besonders nachhaltig funktionieren und als gestalteter Stadtraum respektiert werden.
Anregend für die beim Neustädter Markt anstehende Aufgabe, das Kulturdenkmal freiraumplanerisch zu qualifizieren, war der Beitrag von Dr. Georg Frank. Als Leiter des Dezernats Praktische Denkmalpflege im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege begleitete er fachlich die unlängst realisierte Anpassung des Boulevards in Luckenwalde an geänderte Nutzungsanforderungen.
Eine abschließende Gesprächsrunde galt der Frage, was mit dem Neustädter Markt denn nun geschehen soll oder schon auf den Weg gebracht wurde. Die Beigeordnete für Umwelt und Kommunalwirtschaft der Landeshauptstadt Dresden Eva Jähnigen informierte, auch im Hinblick auf Aktivitäten im Bereich Stadtentwicklung und Mobilität, unter anderem über vorbereitende Schritte zur Restaurierung der Kracht-Brunnen und die Arbeit an Prüfaufträgen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Bereich Königsufer / Neustädter Markt. Dessen freiraumplanerische Qualifizierung sei im Zusammenhang damit zu sehen, dass Dresden zur klimaneutralen Stadt entwickelt werden soll. Die Umweltbürgermeisterin wies auf die Mitverantwortung des Freistaates hin, dessen Eigentum der zum städtebaulichen Ensemble gehörige kleine Platz neben dem Volkskunstmuseum mit dem schon lange defekten Keramikbrunnen ist. Und sie rief eindringlich auf, alle möglichen Formen der Bürgerbeteiligung zu nutzen, diese auch immer wieder einzufordern.
Das betonte gleichermaßen Ulla Wacker. Sie ist Mitglied im Stadtbezirksbeirat Dresden-Neustadt und hatte im Preisgericht des Ideenwettbewerbs mitgewirkt. Dr. Bernhard Sterra, Abteilungsleiter Denkmalschutz/Denkmalpflege im Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, sprach wesentliche Anliegen an, die sich aus dem Denkmalstatus des Neustädter Marktes ergeben. Er deutete aber auch mögliche Zugeständnisse zugunsten anderer öffentlicher Belange an. Alexander Heber, freischaffender Architekt mit Entwurfsbüro direkt am Neustädter Markt, der schon seit 2017 für eine Aufwertung des Platzes eintrat und die Initiative Neustädter Freiheit mit begründete, brachte zur Sprache, dass der hohe Anteil von Wohnbevölkerung und die soziale Mischung der Anwohnerschaft eine besondere Qualität darstellen. Dies gilt genauso für die Tatsache, dass der Platz unterschiedlichste Nutzungsmöglichkeiten und Gelegenheit zum Aufenthalt auch ohne Konsumzwang bietet. Ulla Wacker stimmte ihm zu und ergänzte, der Tendenz, den öffentlichen Raum zu „verregeln“, solle entgegengetreten werden. Auf die Frage seitens der Moderatorin Frau Dr. Claudia Quiring nach Empfehlungen für das weitere Vorgehen empfahl der auswärtige Gast Dr. Bredenbeck aufgrund seiner Kenntnis der im Vortrag geschilderten vergleichbaren Fälle, vor allem detailliertes Wissen über das zu erhaltende Kulturdenkmal zusammenzutragen und publik zu machen.
Dadurch fühlen sich die Veranstalter der Tagung in ihrem Anliegen bestätigt. Sie planen, die Tagungsbeiträge zu veröffentlichen und weitere Vortragsveranstaltungen zu organisieren, bei denen es um die Geschichte des Ensembles aus den 1970er Jahren und um Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten gehen soll.
Programmgemäß kam am Abend des 5. November noch eine Anzahl von Unermüdlichen bei sprudelnden Getränken und lebhaften Gesprächen am Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt zusammen.


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