Um die Jahreswende 2018/2019 kam eine bunt gemischte Gruppe von Dresdner Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die sich Gedanken um die Zukunft des Neustädter Marktes in Dresden machen. Schon früher hatten einzelne Beteiligte
mit Eingaben an verantwortliche Stellen, mit spielerischen Aktionen und mit Anwohnerbefragungen auf die Bedeutung dieses begrünten Stadtplatzes
hingewiesen und die Instandsetzung schadhafter Elemente, insbesondere
eines seit Jahren stillgelegten Brunnens, angemahnt. Den Anstoß zu weiteren Aktivitäten gab der am 11. Februar 2019 entschiedene städtebauliche und freiraumplanerische Ideenwettbewerb zum Bereich Königsufer/Neustädter Markt.
Die prämierten Wettbewerbsbeiträge sahen auf der heutigen Platzfläche Bebauung vor. Sie hätte danach ein räumliches Gefüge aus verkleinerter Platzfläche, Bauten
und Gassen bilden sollen, das dem Zustand vor 1945 ähnelt. Der Beitrag der heutigen Platzanlage zum Wohnumfeld und seine Qualitäten als differenziert gestalteter und vielfältig genutzter urbaner Freiraum wurden dabei offenbar verkannt.
Der in den 1970er Jahren konzipierte markante Zuschnitt des Platzes und größere Teile seiner Bepflanzung hätten geopfert werden müssen. Wir halten die gärtnerischen Anlagen in Kombination mit den zwei von Friedrich Kracht (1925-2007) gestalteten Brunnen jedoch für unverzichtbar. Statt baulicher Verdichtung, wie sie von den Wettbewerbssiegern vorgeschlagen wurde, halten wir es — nicht zuletzt aus stadtklimatischen Gründen — für geboten, die Grünraumqualitäten des Neustädter Marktes noch zu steigern. Deshalb wurden wir am 1. März 2019 erstmals gemeinsam unter dem Namen Initiative „Neustädter Freiheit“ mit einer Stellungnahme zum Wettbewerbsergebnis aktiv, richteten einen offenen Brief an die politisch Verantwortlichen. Wir sind nicht als Verein organisiert und freuen uns, wenn sich Interessierte melden, die mit uns für vielfältiges Leben auf dem Neustädter Markt samt Umgebung und für die Weiterentwicklung des Platzes als urbaner Grünraum eintreten wollen.